Fragen und Antworten

Fragen und Antworten

  • Wie kann ich mein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erfahren?

    Wie kann ich mein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erfahren?

    Für Europa stehen für die Berechnung des Risikos verlässliche Daten aus dem PROCAM-Register zur Verfügung. Unter Berücksichtigung von Geschlecht, Lebensalter, Rauchgewohnheit, Blutdruck, Körpergröße, Körpergewicht, Familienanamnese und Diabetes mellitus kann hier das individuelle Risiko bestimmt werden, in den nächsten 1o Jahren einen Herzinfarkt zu erleiden.

    PROCAM-Schnelltest

  • Was ist „Plötzlicher Herztod“?

    Was ist „Plötzlicher Herztod“?

    Medizinisch wird „Plötzlicher Herztod“ wird wie folgt definiert:

    „Natürlicher Tod aus kardialen Gründen, eingeleitet durch einen plötzlichen Verlust des Bewusstseins innerhalb von 1 Stunde nach Beginn akuter Symptome; eine vorbestehende Herzerkrankung kann bekannt sein, aber Zeit und Art des Todes sind unerwartet.“

    70% der Betroffenen haben zum Zeitpunkt des Ereignisses keine bekannte Herzerkrankung. Nachträglich beurteilt haben die meisten eine bis dahin unbekannte koronare Herzerkrankung (Herzkranzgefäßverengung).

    In 75–80% der Fälle ist Kammerflimmern die dem Bewusstseinsverlust zu Grunde liegende Herzrhythmusstörung. Kammerflimmern besteht in einer chaotischen, völlig ungeordneten Aktivität der Herzmuskelfasern, bei der die mechanische Pumpfunktion des Herzens völlig zum Erliegen kommt. Kammerflimmern kann durch einen Elektroschock beendet werden mit einer hohen Wahrscheinlichkeit, dass danach wieder ein normaler Herzrhythmus einsetzt. Defibrillation des Herzens ist die einzige wirksame Behandlung des Kammerflimmerns.

  • Muss der Plötzliche Herz-Kreislaufstillstand im Plötzlichen Herztod enden?

    Muss der Plötzliche Herz-Kreislaufstillstand im Plötzlichen Herztod enden?

    Überhaupt nicht. Die Zeit vom Beginn des Kammerflimmerns bis zum ersten Defibrillationsschock ist die wichtigste einzelne Variable, die die Wirksamkeit der Behandlung beeinflusst. Wenn Defibrillationsschocks innerhalb von 30 Sekunden nach Beginn des Kammerflimmerns abgegeben werden, wie das im elektrophysiologischen Labor oder mit einem implantierten Kardioverter/Defibrillator (ICD) möglich ist, so beträgt die Überlebensrate mehr als 95%. Vom Beginn des Kammerflimmerns an nimmt die Wahrscheinlichkeit aber mit einer Rate von ca. 10% pro Minute ab, so dass frühe Defibrillation heute absoluten Vorrang vor allen anderen Wiederbelebungsmaßnahmen hat. Ein großer Anteil der früh defibrillierten Patienten verlässt das Krankenhaus ohne wesentliche Einschränkung der Lebensqualität.

    Aus diesem Grunde fordert das Internationale Komitee für Reanimationsmedizin (ILCOR) seit 2000, dass an allen öffentlichen Orten mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für den Plötzlichen Herztod öffentlich zugängliche Defibrillatoren (Public Access Defibrillators) installiert werden. Laienhelfer sollen in der Anwendung von Automatischen Externen Defibrillatoren geschult werden.

  • Wie funktioniert ein Defibrillator?

    Wie funktioniert ein Defibrillator?

    Grundsätzlich erzeugen alle Defibrillatoren einen sehr kurzen Gleichstromimpuls, der über großflächige Elektroden auf den Brustkorb übertragen wird. Zwischen diesen Elektroden entsteht kurzfristig ein elektrisches Feld, in dem die Aktivität aller Herzmuskelfasern komplett gelöscht wird. Im Anschluss daran ist der körpereigene Herzschrittmacher (Sinusknoten) in der Lage, die Kontrolle über den Herzschlag zurück zu gewinnen.

    Konventionelle Defibrillatoren arbeiten manuell gesteuert und erfordern eine Herzrhythmusanalyse durch den Arzt. Automatische Externe Defibrillatoren (AED) übernehmen nicht nur die Analyse des Herzrhythmus, sie leiten den Retter auch sprachgeführt durch den gesamten Wiederbelebungsablauf.

  • Ist der AED sicher in der Hand von Laienhelfern?

    Ist der AED sicher in der Hand von Laienhelfern?

    In Tests wurden AEDs erfolgreich eingesetzt von untrainierten Personen, von untrainierten Schülern nur etwas langsamer im Vergleich mit professionellen Helfern, und von über 65-Jährigen nach Ansehen eines 10-minütigen Trainigsvideos. AED sind einfach zu benutzende sprachgeführte 1-Tasten-Geräte.

    Deutlich besser schnitten trainierte Helfer aber bezüglich der Basismaßnahmen der Wiederbelebung ab. Dieser Trainingseffekt ging nach 1 Jahr weitgehend verloren. Dies spricht dafür, dass der Einsatz des AED durch Laienhelfer unproblematisch ist, aber im Rahmen eines einfachen Reanimationstrainings erlernt und in jährlichen Abständen nachtrainiert werden sollte.

  • Test

    Test

  • Ist der AED in der Lage, Kammerflimmern sicher zu erkennen?

    Ist der AED in der Lage, Kammerflimmern sicher zu erkennen?

    Diese Frage ist natürlich überprüft worden: Wenn Kammerflimmern vorlag, so konnte der AED in 97% der Fälle dieses Kammerflimmern erkennen (=Sensitivität 97%). Wenn der AED Kammerflimmern festgestellt hatte, so war diese Diagnose immer korrekt (=Spezifität 100%). Die Gefahr, dass ein Elektroschock abgegeben werden kann, wenn kein Kammerflimmern vorliegt, ist damit Null.

  • Ist der Erwerb eines AED für Laienhelfer empfehlenswert?

    Ist der Erwerb eines AED für Laienhelfer empfehlenswert?

    Wer wirklich von einem AED zu Hause profitiert, ist heute nicht sicher zu sagen. Eine große nordamerikanische Studie mit Patienten nach Herzvorderwandinfarkt (HAT-Studie) war nicht in der Lage, einen statistischen Vorteil für den Gebrauch eines AED zu Hause nachzuweisen. Allerdings war die Rate zu Hause beobachteter kardial bedingter plötzlicher Todesfälle ganz unerwartet niedrig. Zudem waren die Angehörigen in der Kontrollgruppe (konventionelle Wiederbelebung ohne AED) so augezeichnet ausgebildet, dass sie nicht als repräsentativ für den heutigen Durchschnitt angesehen werden können. Insofern bleiben auch nach Abschluss der HAT-Studie viele Fragen.

    Immerhin kann sicher gesgt werden, dass keine hinreichende Datenlage für eine reguläre Versorgung von Herzinfarktpatienten mit einem Heimdefibrillator existiert. Wenn Sie aber Zweifel haben, ob unser reguläres Notfallrettungssystem einen ausreichenden Schutz für Sie und Ihre Familie darstellt, dann werden Sie sich sicherer fühlen, wenn ein AED im Haus ist und regelmäßig trainierte Ersthelfer damit umgehen können.

  • Ist Atemspende noch eine empfohlene Maßnahme in der Laienreanimation ?

    Ist Atemspende noch eine empfohlene Maßnahme in der Laienreanimation ?

    Die Debatte über die compression-only-Reanimation wurde mit den neuen Reanimationsleitlinien 2010 beendet.

    Die besondere Bedeutung der kontinuierlichen Thoraxdruckmassage und die technischen Probleme der Atemspende machen unterschiedliche Empfehlungen für trainierte und untrainierte Helfer sinnvoll:

    Untrainierte Helfer alarmieren unmittelbar nach Feststellung von Bewusstlosogkeit und fehlender normaler Atmung den Rettungsdienst (Telefon 112) und beginnen mit einer qualitativ guten Thoraxdruckmassage ohne Atemspende (hands-only-CPR).

    Trainierte Helfer kombinieren die Thoraxdruckmassage mit Atemspenden mit einem Koordinationsverhältnis von 30 Kompressionen zu 2 Atemspenden.

     

    Die Reanimation beginnt - so wie bereits seit 2005 in den Europäischen Leitlinien - jetzt einheitlich immer mit der Thoraxdruckmassage. Die initialen Atemspenden wurden gestrichen.

  • Gibt es nicht bereits genug Defibrillatoren in der Stadt?

    Gibt es nicht bereits genug Defibrillatoren in der Stadt?

    Verlässliche Zahlen über die bereits in Berlin vorhandenen Defibrillatoren existieren nicht. Bei der Berliner Feuerwehr und den Rettungsorganisationen sind ca. 120 Geräte im Einsatz. Nach heute etwas veralteten Daten werden im Berliner Rettungsdienst ca. 2500 Wiederbelebungsversuche pro Jahr durchgeführt, ca. 750 Patienten erreichen lebend das Krankenhaus, und der Anteil der Wiederbelebten, die das Krankenhaus nach Hause verlassen, beträgt weniger als 250.

    80% der Herzkreislaufstillstände treten aber ohnehin an Orten auf, die nach übliche Kriterien nicht zur Installation eines AED ausgewählt würden. 80% der Notfälle ereignen sich zu Hause, und 60% werden von Angehörigen bemerkt. Nach diesen Zahlen sollte der AED zu Hause sein, aber sicher nicht in jedem Haus, sondern bei den Patienten mit hohem Risiko für einen Herzstillstand.

  • Wo und wie kann man einen Heimdefibrillator erwerben?

    Wo und wie kann man einen Heimdefibrillator erwerben?

    Zunächst sollte durch eine einfache kardiologische Untersuchung festgestellt werden, ob Sie für den Einsatz eines Heimdefibrillators geeignet sind.

    Die Defibrillatoren können über die Fa. Fleischhacker erworben werden. Wichtig ist, dass die Benutzung eines AED eine vorherige Schulung in den Basismaßnahmen der Wiederbelebung und eine Einweisung in die Gerätehandhabung voraussetzt.

    Sie Erwerben ein Komplettpaket, das den Defibrillator, Geräteeinweisung und Basisschulung enthält. Der Preis des Pakets ist abhängig davon, welchen Defibrillator Sie auswählen. readoxx. ist ausschließlich für die Schulung von Patienten und Angehörigen zuständig. Wir sind aber gern behilflich bei Risikobestimmung, Beratung und Herstellung des Kontakts zum Händler.

  • Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, an einem plötzlichen Herztod zu versterben?

    Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, an einem plötzlichen Herztod zu versterben?

    80.000 bis 130.000 Menschen sterben nach unterschiedlichen Angaben in der Bundesrepublik jedes Jahr am plötzlichen Herztod, ca. 3500 davon in Berlin. Der Plötzliche Herztod ist damit die häufigste einzelne Todesursache der erwachsenen Bevölkerung in den Industrienationen.


Qualität und Kompetenz für 
Notfallmanagement und Notfalltraining

readoxx. ist eine Gruppe erfahrener Notärzte unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Joachim Hendricks. 
Seit 1994 führen wir Notfalltrainings für Ärzte, medizinische Fachkräfte und Laien durch. Wir organisieren und halten Seminare und Workshops unter Verwendung moderner Kommunikations- und Präsentationsformen und aktueller Trainingsgeräte. Wir führen Analysen vorhandener Notfalleinrichtungen durch und beraten und schulen bei der Implementierung neuer Notfallmanagementsysteme.

Schulungszentrum

Mit dem Jahresbeginn 2012 haben wir unser Schulungszentrum  verlagert in die großzügigen und schönen Räumen von working motion im Loeser-Wolf-Haus in Berlin-Mitte. 
Das Haus befindet sich in der Potsdamer Straße 58/Schöneberger Ufer 47 und bezieht seinen hohen Reiz aus der direkten Blickbeziehung zu Potsdamer Platz und Kulturforum.